„Eine Million Sterne“

leuchten bei den Vereinigten Hospitien 

Der Mensch und die Sterne – schon seit jeher gibt es hier eine enge Verbindung. 

Für die Seefahrer waren die Sterne eine wertvolle Navigationshilfe, um auf dem Meer von einem Punkt zum nächsten zu kommen. Die Mayas in Mexiko entwickelten in der Zeit um 600 bis 900 nach Christus derart präzise astronomische Kenntnisse, dass sie Sonnenfinsternisse vorausberechnen konnten.


Mit der Aktion "Eine Million Sterne" nimmt auch Caritas International Bezug auf das Licht der Sterne. Seit zehn Jahren leuchten an einem Abend in den Städten Kerzen ähnlich wie Sterne in der Nacht, um ein Mahnmal für eine gerechtere Welt zu setzen.

Am Samstag den 16. November ist es wieder so weit. Dann werden auch in Trier auf dem Gelände der Vereinigten Hospitien (Eingang Windmühlenstraße 6) hunderte von Kerzen leuchten, um so den Menschen Orientierung für eine gerechtere Welt zu geben. Der Blick richtet sich dabei auf die Not der Menschen in Jordanien, wo die meisten Flüchtlinge aus den Krisen- und Kriegsgebieten Syriens und des Iraks Zuflucht gefunden haben.

Um möglichst viele Spenden zur Linderung der Not der Menschen dort sammeln zu können, beteiligen sich die Vereinigten Hospitien gleich mit einer ganzen Aktionswoche.


Programm

 

Großer Martinsumzug mit Martinsfeuer

Montag, 11. November 2019 – 18:00 Uhr
Los geht es am Montag, 11. November, um 18 Uhr mit einem großen Martinsumzug, an dem sich auch die Kindergärten des Viertels beteiligen werden. Zudem wird es auf dem Gelände ein großes Martinsfeuer geben. Erwartet werden zwischen 200 bis 250 Teilnehmer.

Der Gedenkgottesdienst

Donnerstag, 14. November – 18:00 Uhr
Der zweite Programmpunkt steht am Donnerstag um 18:00 Uhr in der Stiftskirche St. Irminen an. Der von Dechant Ralf Schmitz zelebrierte Gottesdienst steht ebenfalls unter dem Motto "Eine Million Sterne". Das Ensemble "Prima Vista" gestaltet unter der Leitung von Thomas Reichert die Messe musikalisch. Im Gottesdienst wird sowohl der verstorbenen Bewohnerinnen und Bewohner als auch der verstorbenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gedacht.
 

Die Lichteraktion "Eine Million Sterne"

Samstag, 16. November 2019 – 17:00 Uhr
Am Samstag um 17:00 Uhr folgt der Höhepunkt: Mit einer großen Lichteraktion und der Illuminierung der Parkanlagen sowie des ältesten Weinkellers in Deutschland sollen die Sterne leuchten. Etwa 900 Kerzen in Tonschalen hat das zehnköpfige Organisationskomitee besorgt. Die Besucher können mit den Kerzen vor Ort einen aktiven Beitrag an einer der Lichtinstallationen leisten. Zudem werden die Fenster der Bewohnerzimmer illuminiert und tragen zu einem besonderen Lichterglanz bei.

Auf dem 80.000 Quadratmeter großen Gelände gibt es zudem ein Wiedersehen mit der Illuminale. Die Trier Tourist Information (ttm) stellt der Aktion große Exponate von zurückliegenden Illuminale-Veranstaltungen zur Verfügung, die die weitläufigen Parkanlagen mit ihrem Licht besonders hervorheben werden. Für eine besondere Faszination werden mit Sicherheit auch die Teilnehmer des Trierer Stelzentheaters "Circolo" sorgen. Damit noch nicht genug: Kunstvoll arrangierte Scheinwerfer werden die über 300 verschiedenen Bäume und die Gebäude auf dem großen Gelände in ein ganz besonderes, träumerisches Licht tauchen. Und auch der älteste Weinkeller Deutschlands auf dem Stiftungsgelände macht mit, wo bei Kerzenlicht köstlicher Wein verkostet werden kann.
 

Das besondere Konzert

Sonntag, 17. November 2019 – 18:00 Uhr
Ihren Abschluss findet die Aktionswoche am Sonntag, 17. November, um 18:00 Uhr mit einem ganz besonderen Konzert in der Stiftskirche St. Irminen. Unter der Leitung von Jutta Thommes musiziert das Vokalensemble "Consonus" und bringt dabei Musik aus der Neuzeit sowie aus dem 16. und 17. Jahrhundert zu Gehör.
Wer in der Stadt wohnt, erreicht das Gelände am besten mit dem Fahrrad oder dem Bus über die Haltestellen an der Johannisstraße und an der Feldstraße. Von dort aus ist der Weg zu den Sternen bei den Vereinigten Hospitien nicht mehr weit. Wer doch lieber mit dem Auto anreisen will, sollte die Zufahrt über die Windmühlenstraße nehmen. Auf dem Gelände der Stiftung stehen etwa 300 Parkplätze zur Verfügung.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenlos. Spenden unterstützen jedoch das Format und tragen dadurch zu einer echten Hilfestellung für die „Eine Million Sterne Aktion“ bei.

Hintergrund: Die Vereinigten Hospitien

Möglicherweise liegt es am Logo, das den heiligen Jakobus zeigt. Spricht man die Menschen auf die Vereinigten Hospitien an, glauben viele, es handele sich um eine kirchliche Stiftung. Dies ist aber nicht der Fall. Geschichtlich bedingt sind die Vereinigten Hospitien katholisch geprägt. In den Einrichtungen leben und arbeiten aber auch Menschen mit anderen religiösen Überzeugungen.

Die Würde des Menschen steht hier im Vordergrund. Ein Handeln im Sinne christlicher Werte ist unabhängig von Konfession und individuellem Lebensmodell von Bewohnern sowie Mitarbeitern, denn die christlichen Werte prägen weltanschaulich übergreifend den wertschätzenden und respektvollen Umgang mit den Bewohnern.

Der Jakobus im Logo steht in engem Zusammenhang mit dem Jakobsweg. Viele Pilger, die im Mittelalter auf dem Weg nach Santiago de Compostela waren, fanden im Trierer St.-Jakobs-Hospital eine Herberge. Später war das Hospital eine Zuflucht für Arme und Kranke.

Die Geschichte der Stiftung beginnt 1804, als der französische Kaiser Napoleon Bonaparte die Sozialstiftung "Vereinigte Hospitien" ins Leben rief. Dabei wurde auch das angegliederte Weingut, das den ältesten Weinkeller Deutschlands sein eigen nennt, Teil der sozialen Stiftung. Die Ursprünge dieses Weinkellers lassen sich in die Zeit des römischen Trier um 330 n. Chr. zurückverfolgen. Viele Weinberge der Stiftung stammen aus den Liegenschaften aufgelassener Trierer Klöster, die im Zuge der Stiftungsgründung in den Besitz der Vereinigten Hospitien übergingen.

In dieser Stiftung, die auch das ehemalige St. Jakobs-Hospital einschloss, sind aktuell neun soziale Einrichtungen gebündelt, deren Schwerpunkt auf der Alten- und Krankenpflege sowie der Betreuung von Kindern liegt und die sich auch heute noch teilweise aus den Erträgen des Weingutes finanziert.

Auch wenn Napoleon kein Freund der Religion und ihrer weltlichen Macht war – bei den Vereinigten Hospitien ziehen im 21. Jahrhundert weltliche und kirchliche Mächte an einem Strang. Laut Satzung ist der jeweilige Oberbürgermeister der Stadt Trier der Verwaltungsratsvorsitzende und der amtierende Trierer Bischof sein Stellvertreter.

Tradition hat bei den Vereinigten Hospitien einen hohen Stellenwert. So weist beispielsweise das Weingut mit Stolz darauf hin, "dass der Riesling bei uns bereits seit 1464 kultiviert wird." Sein Anbau wurde in einem der Rechnungsbücher des St. Jakobs-Hospital verzeichnet.

Die Vereinigten Hospitien sind eine Stiftung, die sich den aktuellen Aufgaben widmet, um auch weiterhin für die Menschen eine Heimat bieten zu können.